Montag, 5. Oktober 2009

nur mal so zwischendurch...

huhu, wir sinds wieder. Haben gestern ja unsere Fahrradtour zum Cotopaxi gemacht und sind abends schon in Quito angekommen.

Gestern gings also nur zu zweit und einem netten Guía losgefahren. Wir hatten uns eine serioes erscheinende Agentur ausgesucht (insgesamt waren wir bei vieren!), die mehrere Touren hatte und wurden von einem netten aelteren engagierten Herren informiert. Er hat uns zur Route auf der Suedseite des Cotopaxi geraten, weil man dort laenger Fahrrad fahren kann und weniger Verkehr und Touristen auf den Strassen waeren. Haben zunaechst an einem Waldstueck angehalten (3500 m hoch!), um uns etwas zu akklimatisieren und sind ein bisschen umherspaziert, waehrend Diego (der Guía) uns ein paar Pflanzen erklaert hat. Sogar ein kleiner Hase ist uns ueber den Weg gehoppelt :) Dann ging es weiter nach oben zu einer Huette, in der wir spaeter Mittag essen sollten (4500 m). Zunaechst sind wir jedoch noch ein bisschen zu Fuss den Berg hoch gestiegen, um eine ganz ordentliche Sicht auf den Gipfel des Cotopaxi zu geniessen. Leider war er den ganzen Tag ueber nie komplett wolkenfrei zu bewundern, aber die Haelfte des schneebedeckten Gipfels haben wir gesehen :) Der Cotopaxi ist der hoechste aktive Vulkan der Welt und das letzte Mal 1906 ausgebrochen. Manche sagen, er braeche alle 100 Jahre aus und fuerchten sich schon, aber er ist zur Zeit wohl noch ganz ruhig, sodass keine Gefahr besteht.
Bei unserem kleinen Aufstieg haben wir auch grosse Lavastroeme und -schichten gesehen und sind auch selbst die ganze Zeit auf Vulkangestein und Asche gelaufen.
Diego war ganz begeistert von Thomas´ Bergsteigerfaehigkeiten und hat ihn eingeladen, naechstes Jahr doch mit ihm auf den Gipfel zu steigen :)

Haben in der Huette ein SEHR leckeres Lunchpaket bekommen und haben uns dann auf die Fahrraeder geschwungen. Ganz so prima wie die von der letzten Tour waren die nicht, aber wir dachten uns, wird schon schief gehen. Nach einigen Metern wurde uns aber klar, dass die Fahrraeder ganz schoener Mist waren fuer so eine Bergabstiegstour: die Bremsen funktionierten eher duerftig und die Schaltung auch nur begrenzt. Ausserdem war die Strecke auch etwas schwieriger als die letzte, teilweise ziemlich steil und mit viel Sand, in dem man nur schwer lenken konnte. Aber nach einem anfaenglichen kleinen Aerger sind wir dann runter und haben uns ueber die tolle Aussicht gefreut. Sind wirklich sehr vorsichtig gefahren, selbst Thomas der Abenteurer! Zwischendurch hatte ich leider einen Platten, aber nach einem mehr oder weniger flotten Schlauchwechsel gabs keine Probleme mehr.
Sind durch winzige Doerfchen gefahren, mit Strohhuetten, Schweinen und der schoenen Bergaussicht. Unser Endpunkt lag in einem tieferen kleinen Waldstueck, in dem ganz viele sehr grosse bis riesige Steine verstreut lagen, die vom letzten Ausbruch stammen. Unsere Abfahrt hat leider nur gute 1,5 h gedauert, statt den versprochenen 3 h, sodass wir uns wieder ein bisschen geaergert haben und ich mir schon saemtliche Beschwerden auf spanisch ueberlegt hab. Bevor wir zurueck gefahren sind, haben wir uns noch einen kleinen malerischen Teich angeguckt und an Eukalyptusfruechten geschnuppert.
Zurueck in Latacunga hat sich der Agenturchef leider kein bisschen fuer unsere Beschwerden interessiert und sie nicht wirklich ernst genommen. Sind also etwas unbefriedigt weiter gefahren.

Heute am Sonntag haben wir die Altstadt und die Neustadt von Quito besichtigt. Wir sind extra frueh aufgestanden, weil der Reisefuehrer schreibt, dass nur morgens Sonnenschein in Quito herrscht und im Laufe des Tages die Wolken kommen. Und er hatte Recht! Unsere erste Station war eine Basilika (die sich als RIESIGE gothische Kathedrale entpuppte), deren Turm wir erklimmen wollten. Wir waren die allerersten und waehrend unten in der Kirche die Gemeinde gesungen hat, sind wir die 300 Stufen plus einige Leitern nach oben geklettert. Wir sind wirklich am hoechstmoeglichen Punkt gewesen, da haben mir schon ein bisschen die Knie geschlottert, zumal die Absicherung doch ausbaufaehig war... Aber die Aussicht war wirklich umwerfend! Man konnte ganz Quito ueberblicken!
Anschliessend sind wir in die Neustadt aufgebrochen, um ein Museum mit ecuadorianischer Kunst zu besichtigen, die bis zu 10.000 Jahre alt war. Es handelte sich hauptsaechlich um Tonarbeiten (Kruege, Figuren, Schmuck und andere Alltagsgegenstaende). Die Sachen sahen auch alle wirklich beeindruckend aus, alles war verziert mit Gesichtern oder hatte Mensch- und Tiergestalt. Es sollte auch eine grosse Goldmaske geben, aber dieser Teil des Museums war leider geschlossen.
Zusaetzlich waren in den oberen Etagen noch Kirchenkunst und zeitgenoessische Kunst ausgestellt, von der mir aber nur die Landschafts- und Personenbilder gefallen haben, die Kirchenbilder sind halt irgendwie immer gleich und ziemlich unspektakulaer.
Ein bisschen sind wir noch in der Neustadt umherspaziert, haben uns dann aber wieder in die Altstadt aufgemacht, um uns noch viele Kirchen und andere wichtige Gebaeude anzugucken.

Quito ist heute wirklich wie ausgestorben gewesen, die meisten Leute haben wir in der Kirche, den Fastfoodlokalen und den Parks und Plazas gesehen, aber die Strassen sind fast menschenleer gewesen. Komisches Gefuehl, mal sehen, wie es morgen wird...

Morgen gehts an den Aequator, zur "Mitad del Mundo" und an einen Vulkankrater. Dienstag wollen wir mit einer Seilbahn auf die umliegenden Berge fahren, und nochmal die herrliche Aussicht geniessen.
Wollen Mittwochvormittag nochmal ins Internet, hoffentlich hat der Laden dann auch geoeffnet :)

Liebe Gruesse an euch alle

Thomas und Anita :))))))))

PS.: Photos gibts heute leider nicht, weil wir ganz spontan ins Internetcafe gegangen sind und das Kamerakabel noch im Hotel liegt.

1 Kommentar:

  1. Mami Barbara und Papi Wolfgang5. Oktober 2009 um 20:11

    Hallo, Ihr Lieben! Wir waren ja erstaunt, so schnell wieder von Euch zu lesen, super! Auch wenn es zu kurz war, der Cotopaxi muss herrlich gewesen sein, bei dem Zeitverlauf hättet Ihr doch gleich zweimal hintereinander hochgekonnt! Zum Glück habt Ihr die lausigen Räder überlebt! Die waren genauso "gut" wie die Beratung in der Agentur, aber wer weiss, vielleicht waren die anderen noch viel mieser. Egal, nur das Abenteuer zählt! In Quito passt schön auf, das ist die Stadt mit den netten kleinen Überfällen in den abentlich leeren Parks, von denen Walter uns erzählt hatte! Lasst es Euch die letzten beiden Tage gut gehen auf Euren Touren, die Planung klingt ja verlockend! Alles andere bezügl. Abholung habe ich ausführlich in einer e-mail geschrieben. Ganz liebe Grüsse, Eure Mami und Papi, auch Omi und Opi lassen grüssen!

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